Installation einer Solaranlage

Um möglichst autark stehen und leben zu können, war es uns wichtig, eine ausreichend Dimensionierte Solaranlage auf unserem Piet zu installieren.

Dabei haben wir uns dazu entschieden 2 Solarpanels mit jeweils 100W Leistung auf unserem Dach zu verkleben (ich glaube immernoch nicht wie fest das hebt, mehr dazu später) und diese über einen Solarladeregler mit unserer Batterie zu verbinden. Um das ganze ein wenig überwachen zu können soll ein Solarcomputer installiert werden.

Das ganze haben wir nun im Komplettset bezogen, und durch ein wenig Verhandlungsgeschick, es muss bei diesem Projekt ja auch mal einen Vorteil haben Kaufmann zu sein, mit einem kleinen Nachlass preiswert bekommen.

Die Installation des ganzen, und damit vor allem das fest machen auf dem Dach gestaltet sich nun jedoch ein wenig komplizierter. Es fängt damit an, dass es üblich ist diese lediglich ans Dach zu kleben, ja ihr hört richtig, keine Verschraubungen, nur KLEBEN. Meine (und damit redet Jan) Meinung war, dass kann doch niemals halten, wenn ich mit 110km/h über die Autobahn fahre. Aber nach mehreren Gesprächen und unzähligen Forenbeiträgen, hab auch ich mich dazu entschlossen, ok ich probiere es mit kleben.

AAAABBERRR das ganze muss natürlich erst einmal einen von mir durch geführten Test bestehen, welcher da heißt ich reise mit aller Kraft daran. Das Ergebnis dieses Tests erfahrt ihr am Ende.

So nun ging es darum wie kleben wir diese Module auf das Dach unseres Piets, wenn man im Internet sucht findet man meistens nur Leute die ein flaches Dach ohne Sicken und somit ohne Probleme hatten. Hier funktionieren die mitgelieferten Haltespoiler mit Sicherheit 1A, aber nicht bei einem Dach mit Sicken. Es musste also eine alternative Möglichkeit her, wichtig dabei, die Solarpanels sollten einen gewissen Abstand zum Dach haben, damit eine Unterlüftung stattfinden kann.

Wir entschlossen uns dazu dies durch Winkel zu lösen, welche einerseits mit dem Fahrzeug verklebt werden und anderseits mit dem Solarpanel verschraubt. Um hier nun eine gewisse Unterlüftung hinzubekommen, und trotzdem genug Material zum verschrauben zu haben, wurden es Winkel mit 4cm.

Diese haben wir nun über Schrauben und selbstsichernde Muttern an den Solarpanels festgeschraubt.

Nun kam der gefürchtete Teil, die Solarpanels, bzw die Winkel, mit dem Dach zu verkleben. Hierzu benötigt man mehrere Materialien aus dem Hause Sika. Es startet mit dem Sika Aktivator, um das Dach von jeglichen Schmutzresten zu befreien. Anschließend folgt der Sika Primer 210, welcher ein optimales Haftverhalten herbei führen soll und letztlich verklebt wird mit Sikaflex 252i.

Ganz wichtig ist hierbei, dass die Dachflächen im voraus bearbeitet werden müssen, das bedeutet sie müssen gereinigt werden, anschließend an den Klebestellen abgeschliffen werden. Abgeschliffen werden bedeutet in diesem Fall der Lack muss ab. Ist dies geschehen erneut reinigen, dann den Aktivator, diesen je nach Temperatur und Gebrauchsanleitung trocknen lassen. Nun den Primer drüber, auch dieser muss wieder ausreichend trocknen. Wenn der Primer nun getrocknet ist können die Solarpanels mit dem Dach verklebt werden. Hierbei sollte am Ende eine ausreichend dicke Klebeschicht zwischen Dach und in unserem Fall Winkel sein. Auf keinen Fall soviele Gewichte aufs Dach stellen, dass es den Kleber komplett links und rechts rausdrückt. Der Kleber benötigt Masse um richtig zu halten. Deshalb darf Sikaflex 252i auch nicht verwendet werden, wenn eine zusätzliche Verschraubung geplant ist.

Die Paneele waren nun also auf dem Dach, folgte noch die Bohrung für die Dachdurchführung sowie das Verkleben der Dachdurchführung. Nachdem nun alles angeklebt war hieß es warten, und zwar mindestens 2-3 Tage um die Anlage des bereits angekündigten Reistest zu unterziehen.

Das Ergebnis? Wie sollen wir sagen? Kleben statt Bohren ist nicht frei erfunden. Bevor sich die Solaranlage auch nur einen Millimeter bewegt, zieht man eher das Dach des Transporters nach oben, und ihr könnt mir glauben ich habe wirklich mit aller Kraft dran gezogen.

Unser Fazit? Solaranlage liefert Strom und hält bombenfest, unserem autarken Camping steht somit auf seiten der Stromquelle nix mehr im Wege.

Ganz wichtig, alles was hier geschrieben steht sind eigene Erfahrungen und Anwendungen, wir wissen nicht ob dies alles den Richtlinien entspricht, sprich ihr dürft euch gerne an diesem Beitrag orientieren, wir garantieren jedoch für nix und übernehmen für keinerlei Schandtaten die aufgrund dieses Beitrags entstanden sind die Verantwortung ;).