Peloponnes

Nachdem wir die Insel Lefkada verlassen haben verbrachten wir eine Nacht in Kato Vasiliki auf einem Parkplatz direkt am Strand. Am nächsten Morgen ging es für uns dann auch direkt auf die Peloponnes nach Patras. Über die Brücke und eine Strecke von 30km zahlten wir 50€ Maut gebühren. Wir waren etwas geschockt aber gut wir hatten uns auch nicht großartig informiert.

Patras – Volakas

Der erste Stopp war der Waschsalon in Patras. Die Industriemaschinen sind super schnell und effizient. Nach 1,5 Stunden waren zwei Maschinen Wäsche gewaschen, getrocknet und ordentlich in Piet verstaut. Anschließend ging es einkaufen, da wir auf Lefkada ja nur das nötigste bekommen hatten. Wir fuhren wie immer zu Lidl und kauften wie gewohnt ein. Als wir den Laden verlassen haben sahen wir eine Gruppe junger Frauen und bekam gleich ein ungutes Gefühl. Wir liefen mit unserem Wagen zum Wohnmobil und da kam auch schon eine der jungen Frauen und bettelte um Geld. Ich bot ihr einen Apfel, welchen sie ablehnte, sie kam immer näher uns stand nun direkt am Ende meines Einkaufswagens.

Jan war ins Wohnmobil gegangen und ich gab ihm schnell alles rein. Als ich alles aus dem Wagen genommen hatte zog sie ihn zu sich und wollte das Geld das darin war. Leider war nur ein Lidlchip darin, ich schloss geschwind die Seitentür und ging vorne zu Beifahrertür ins Auto. Schnell schlossen wir ab, denn nun kam noch eine weitere Frau. Wir räumten alle Gegenstände an ihren Platz und verließen den Parkplatz mit beklommenen Gefühlen. Unser nächster Halt war wieder am Meer genauer gesagt in Volakas.

Nach 1,5 Stunden fahrt auf der Autobahn und das letzte Stück durch Baumwollfelder kamen wir an einem tollen Sandstrand an. Der Strand lag nicht weit von Olympia welches wir uns morgen ansehen wollten. Herrlich das Meer in Kombination mit einem Sandstrand. Wir liefen noch eine kleine Runde den Strand entlang und dann gab es auch schon Abendessen. Der Sonnenuntergang war super schön und wir gingen früh ins Bett.

Olympia

Am nächsten Morgen waren wir früh auf den Beinen und machen uns auf den Weg nach Olympia, welches als Highlight auf den Peloponnes gilt. Nur 30 Minuten später kamen wir auf dem Parkplatz an, dort wurde uns direkt eine Englische Führung angeboten, welche wir ablehnten. Im November kostet das Ticket für Museum und Olympia nur 6€. Das Wetter ist auch heute wieder super schön mit 18 Grad und Sonnenschein. Wir besichtigen zuerst das Menschenleere Museum und sind doch beeindruckt von den Statuen und Bronzeobjekte. Das Museum ist wirklich sehr edel und modern gestaltet worden.

Weiter geht es dann zu Olympia dem Heiligtum des Zeus. Hier wurden die Olympischen spiele in der Antike ausgetragen. Es gibt viele zerstörte Tempel und Gebäude zu sehen. Auch hier sind nur wenige Leute aber es herrscht Maskenpflicht auch im freien. Wir finden es sehr beeindruckend, das dies alles schon im 9. Jahrhundert vor Christus erbaut wurde.

Volakas

Nach dem wir alles gesehen hatten machten wir uns auf den Weg zurück zu dem Stellplatz von gestern. Der Sandstrand hatte es uns angetan. Dort angekommen waren noch zwei weiter Vans dort. Wir unterhielte uns mit dem österreichischen Pärchen mit Hund. Immer wieder schön ins Gespräch zu kommen und wir verabreden uns morgen Abend zum Lagerfeuer. Da der Strand nahe der Felder ist kommt zwei Mal täglich ein Schäfer mit seinen Ziegen und Schafen vorbei. Auch viele Straßenhunde hat er im Schlepptau, diese statten uns auch einen Besuch ab und hoffen etwas zu essen zu bekommen. Als sie merken das sie nichts bekommen verlassen uns auch alle bis auf einen. Da die Sonne langsam unter geht verkrümeln wir uns ins Wohnmobil.

Der nächste Tag ist wundervoll Sonne pur. Wir beschließen vor dem Frühstück schwimmen zu gehen und genießen es uns etwas treiben zu lassen. Den Rest des Tages verbringen wir auf der Faulen Haut in unseren Liegestühlen. Wir lernen nun auch Armin ebenfalls Österreicher aus dem anderen Van kennen. Der Straßenhund von gestern ist immer noch da und wir geben ihm etwas zu trinken. Langsam wird es Abend und die Männer sammeln Treibholz für das Lagerfeuer. Kurz nach Sonnenuntergang wird das Feuer entzündet und wir haben einen tollen Abend. Gibt es etwas schöneres als das Rauschen des Meeres, den Sternenhimmel und ein Lagerfeuer? Ich glaube nicht 🙂 Wir verabreden uns für morgen in der Lousios-Schlucht.

Meistens kommt es anders als man denkt!

Wir machten uns relativ früh auf den Weg zu der Schlucht, denn wir brauchen laut Navi 3,5 Stunden dort hin. Der Weg führt uns über viele Berge mit toller Aussicht zunächst nach Dimitsana. Auf dem Weg erhielten wir eine Nachricht von Janine und Simon aus Italien. Sie haben gerade gesehen das es für Griechenland ab dem 07.11.20 einen Lockdown gibt und wollten wissen ob wir das schon gesehen haben. Wir total überrascht fahren rechts ran und informieren uns über die Lage. Lockdown bedeutet eine allgemeine Ausgangssperre für alle und das nur die lebenswichtige Geschäfte geöffnet haben bis Ende November. Heute ist Donnerstag und ab Samstag gilt die Ausgangssperre. Wir besprechen uns über 2 Stunden und entscheiden dann, das wir die Fähre am Samstagmittag um 12 Uhr zurück nach Italien nehmen.

Also war der ganze Weg in die Berge umsonst und wir treten die Rückreise von den Peloponnes an. Wir fahren den ganzen Tag insgesamt 6 Stunden und parken wieder kurz nach der Brücke auf dem selben Parkplatz wie vor 4 Tagen. Etwas verwirrt und traurig die Reise so abrupt beenden zu müssen schlafen wir erschöpft ein. Am nächsten Morgen sind wir immer noch zufrieden mit unserer Entscheidung. Es wäre einfach nichts für uns 3,5 Wochen am selben Platz bleiben zu müssen und nichts anderes sehen zu können. Ich glaube wir wären uns ziemlich auf die Nerven gegangen. Nach dem Frühstück fahren wir zurück zu dem Platz an dem wir unsere erste Nacht verbracht haben. Dort gehen wir noch einmal schwimmen, essen gemütlich in der Sonne und genießen den letzten Sonnenuntergang in Griechenland.

Rückweg in die Heimat

Unsere Fähre geht um 12 Uhr wir machen uns daher um 9 Uhr auf den Weg zur Fähre. Etwas gespannt sind wir schon, denn seit 6 Uhr herrscht ja die Ausgangssperre. Wir fahren auf die Autoleer Autobahn und tatsächlich sehen wir überall Polizisten. Zum Glück werden wir nicht angehalten und kommen pünktlich am Parkplatz der Fähre an. Wir hatten vorher schon mit Jette und Nikolas geschrieben und sie nehmen auch heute die Fähre, der Parkplatz neben ihnen ist noch frei und wir freuen uns die beiden wieder zu sehen.

Wir quatschen bis wir endlich durch die Kontrolle auf die Fähre fahren können. Bisher war es kein Problem die Kontrollen zu passieren aber heute wurde sehr genau kotrolliert und wir mussten alle Türen bei Piet öffnen, damit der Polizist hinein sehen konnte. Er bat uns ebenfalls in unsere Sitzbänke schauen zu dürfen. Nachdem alles in Ordnung war wurde uns auch klar weshalb. An der Seite saßen bestimmt 15 Flüchtlinge die aus den vorherigen Autos geholt wurden. Nachdem wir geparkt hatten suchten wir uns einen Platz mit den beiden und verbrachten die Fahrt mit netten Gesprächen. Die 8 Stunden vergingen wie im Flug und dann trennten sich unsere Wege auch schon wieder. Die beiden bleiben noch etwas in Italien, wir fahren in die Heimat.

Nachdem wir endlich auf der Straße sind fahren wir noch bis Pescara und übernachten dort auf einem abgelegenen Parkplatz mit Meerblick. Unser Plan ist es nur Transit durch Italien zu machen und so nicht in Quarantäne in Deutschland zu müssen. Der Tag beginnt früh, den das Navi sagt 10,5 Stunden bis nach Hause. Wir fahren auf der Autobahn Richtung Norden und auch hier ist sehr wenig los. Wir sind froh unser Tempo fahren zu können und optimistisch heute Abend in unserem Bett schlafen zu können. Einige Fahrerwechsel, 2 Tankstopps und 3 kurzen Pausen später kommen wir um 18.30 Uhr in Schluchsee an. Sichtlich erschöpft tragen wir nur das nötigste in die Wohnung und kochen uns Knödel mit Rotkraut.